Global Cooling – Die Entwicklung der Kälte
Über den Klimawandel wird oft nur mit einem deutlichen Blick in die Zukunft gesprochen. Es wird wärmer, und wir Menschen sind dafür verantwortlich. Nur noch Randgruppen, Verschwörungstheoretiker zweifeln dies wirklich ernsthaft an. In der Wissenschaft herrscht eine klare Übereinstimmung über unseren, den anthropogenen Anteil am aktuellen Klimageschehen. Für die zukünftigen Entwicklungen müssen wir uns auf die Ergebnisse zahlreicher Klimamodelle und Szenarien verlassen. Der Blick in die klimatische Vergangenheit unseres Planeten ist dafür umso klarer. Um die Einmaligkeit unseres Klimas und den daraus entstandenen Lebewesen und Landschaften zu verstehen, ist diese oft vernachlässigte Perspektive – zumindest meiner Meinung nach – unumgänglich. Nirgendwo sonst auf der Welt hat man, auf einem verhältnismäßig kleinen Raum, einen solch einzigartigen Zugang zur Geschichte und Zukunft unseres Klimas, wie auf Spitzbergen. Seit 2012 habe ich das Privileg, Exkursionen der Ruhr-Uni Bochum hierher zu leiten, und so selbst in diesem geologischen Klimatagebuch blättern zu dürfen. Neben der Lehre sehe ich diese Touren aber auch als Möglichkeit, unsere Studenten für die Auswirkungen des Klimawandels in diesem hochsensiblen Ökosystem zu sensibilisieren. Der Blick in die Vergangenheit öffnet dabei vielen erst endgültig die Augen.
Ich sitze auf der Polargirl, einem Schiff, dass den kurzen Sommer über, auf Spitzbergen Touristen, zwischen Longyearbyen und den russischen Siedlungen Barentsburg und Pyramiden, durch den Isfjord fährt. Die Tour in die verlassene Geisterstadt Pyramiden gehört zum Pflichtprogramm für jede Reise nach Spitzbergen, und somit auch für meine Exkursionen. Verwaltet und regiert wird die Inselgruppe zwischen dem 74. und 81. Breitengrad von Norwegen, laut Spitzbergenvertrag von 1920 dürfen jedoch alle unterzeichnenden Nationen unter anderem Rohstoffe abbauen. Die damalige Sowjetunion unterzeichnete den Vertrag 1935, sicherte sich aber schon vorher die Abbaurechte für Kohle im Gebiet der heutigen Siedlung Pyramiden. Rentabel war der Abbau der Kohle so tief in der Arktis nie, aber geostrategische Gründe haben die Russen bis heute davon abgehalten ihre Siedlungen vollständig aufzugeben. Pyramiden ist seit Beginn der neunziger Jahre eine Geisterstadt. Verfallene Sowjet-Architektur in einer atemberaubend schönen Natur. Wahrscheinlich ist es genau dieser Kontrast, und das draus resultierende Gefühl von Einsamkeit, was diesem verlassenen Außenposten der Zivilisation seine faszinierende Stimmung verleiht. Ich selbst habe diesen Ort schon einige Male besucht, langweilig wird es für mich aber nie. Mittlerweile sitze ich meist irgendwo abseits der Gruppe, mache keine Bilder mehr, tauche dafür aber zunehmend in diese Kulisse ein. Wir verlassen gerade den Hafen. Am Nordenskjöldbreen, dem großen Gletscher auf der anderen Seite der Bucht, wurde eine Eisbärenmutter mit ihren Jungen gesichtet. Ein weiteres Highlight einer Exkursion nach Spitzbergen.
Das Klima ist hier ein allgegenwärtiges Thema. Alles was man erblickt muss sich den harten klimatischen Bedingungen der Arktis beugen. Was Flora und Fauna über Jahrmillionen vollbracht haben, muss der Mensch durch enorm viel technischen Aufwand erreichen. Die Temperaturen fallen hier in den Wintermonaten oft auf unter -30 °C. Pyramiden kann deshalb über mehrere Monate nur via Helikopter oder mit dem Schneescooter erreicht werden. Der Boden ist bis in einige Hundert Meter Tiefe gefroren. Da die Oberfläche aber in den Sommermonaten auftaut, müssen alle Gebäude auf Stelzen im Permafrost verankert werden. Der Blick auf die Abbruchkante des Nordenskjöldbreen offenbart nur einen Eindruck von dem Eis, welches über 60 % der Landmasse Spitzbergens bedeckt. Richtet man allerdings den Blick auf die Gesteine, die einem die gesamte Fahrt durch den Billefjord in auffällig imposanten Schichtungen begleiten, deuten diese auf ganz andere klimatische Bedingungen hin. Im Nachbarfjord sind diese waagerechten Schichtungen so beeindruckend, dass dieser „Tempelfjord“ nach ihnen benannt wurde.
Geologen finden Gesteine weniger aus ästhetischen Gründen interessant. Für uns ermöglichen sie einen Blick in die Vergangenheit. Schicht für Schicht kann man sie lesen wie die Seiten in einem Buch, mit dem einzigen Unterschied, dass wir dieses Buch von hinten, also von unten zu lesen beginnen. Wie jedes andere Werk ist auch dieses Buch in einer Sprache verfasst die es zu erlernen gilt. Mit zunehmender Beherrschung dieser Sprache gelingt es aus jedem Pflanzenrest, der Mineralzusammensetzung, den Formen und Größen der einzelnen Körner und der Geometrie der Schichtungen, die Umweltbedingungen während der gesamten Erdgeschichte zu entschlüsseln. Die Sprache dafür lernen wir in der Gegenwart. In der Geologie bezeichnen wir dies als das „Prinzip des Aktualismus“. Wir beobachten die Prozesse der Gegenwart und gehen davon aus, dass sich, bei gleichen physikalischen und chemischen Gesetzen, die Dynamiken auch in der geologischen Vergangenheit gleich waren. Im Billefjord sind zwei Seiten dieses Buches besonders gut zu lesen. Die Kohle, welche in Pyramiden abgebaut wird, ist ca. 350 Millionen Jahre alt. Sie entstand aus Pflanzenresten, deren Zusammensetzung auf ein sehr warmes und feuchtes Klima hinweist. Jüngere Schichten aus dem sogenannten Perm, setzen sich aus Mineralen zusammen, die sich bei intensiven Verdunstungsprozessen entwickeln. Wie im Toten Meer verdunstet unter warmen Klimabedingungen mehr Wasser als nachgeliefert werden kann, was zusätzlich auf sehr trockene Verhältnisse hinweist. Die Minerale im Wasser fallen irgendwann aus. Finden wir solche Minerale – sogenannte Evaporite – in Schichten, deuten diese zwar ebenfalls auf ein warmes, aber auch auf ein zunehmend trockenes Klima hin. Dieses Klima im ausgehenden Erdalterum kann durch zwei Umstände erklärt werden. Zum einen wanderte Spitzbergen durch plattentektonische Prozesse quasi einmal vom Südpol über den heutigen Äquator (eine Reise für die es übrigens 900 Millionen Jahre benötigte), zum anderen unterlag auch das weltweite Klima immer wieder Veränderungen.
Szenenwechsel: Wenige Tage später haben wir mit einer anderen Gruppe unser Basislager mitten in die arktische Wildnis verlegt. In der Ymerbukta finden wir alles was man von der Arktis erwartet. Kalbende Gletscher, spektakuläre Berge, dazwischen die weite und karge Tundra, und das alles gespickt mit vereinzelten Rentieren, Polarfüchsen, Robben und irgendwo auch Eisbären. Unser Camp steht kurz hinter der großen Endmoräne des Esmarkbreen, eigentlich mitten in der Tundra. Die üblichen Auswahlkriterien für möglichst windgeschützte Zeltplätze gelten hier nicht. Hiernach hätte ich das Camp gerne mitten in die Moräne gesetzt, mit Blick auf die Gletscherfront. „Viel zu unsicher“, sagt Marcel, mein ortskundiger Guide und Logistikpartner. Im Falle eines Eisbärenbesuchs ist es wichtig, diesen rechtzeitig zu bemerken. Eine gute Übersicht auf die Umgebung ist somit überlebenswichtig. Zwischenfälle mit Eisbären gibt es immer wieder. Lebensgefährlich werden sie aber immer nur dann, wenn die Gefahr nicht genügend ernst genommen wird. 2011 ereignete sich der letzte tödliche Eisbärenangriff, bei dem ein 17-jähriger britischer Schüler getötet wurde. Die Gruppe hatte das Camp lediglich mit einem Bärenzaun gesichert und auf die nächtliche Bärenwache verzichtet. Die Sprengsätze die durch Kontakt mit dem Zaun ausgelöst werden sollten zündeten nicht, und der Bär zog den Jungen direkt aus seinem Zelt. Eine durchgehende Eisbärenwache durch alle Teilnehmer unserer Expedition ist deshalb aus Sicherheitsgründen immer Bestandteil eines jeden Camps in der arktischen Wildnis.
Natürlich sind wir auch hier um den mächtigen Esmarkbreen aus nächster Nähe zu beobachten. Bis zu 70 Meter erhebt sich die Gletscherfront über den Meeresspiegel und es ist ein unvergessliches Schauspiel, wenn die mehr als doppelt haushohen Stücke unter enormen Lärm ins Meer stürzen. Momente zum innehalten und genießen, während dieser körperlich immer wieder anspruchsvollen Expedition. Zwanzig Menschen sitzen und lauschen schweigend dem fließenden Eis.
Aus wissenschaftlicher Sicht zeichnet sich der westliche Teil Spitzbergens jedoch besonders durch seine geologischen Strukturen aus. Vor ca. 55 Millionen Jahren kollidierte diese Region mit Grönland, was zur Bildung der Berge führte, die Spitzbergen später ihren Namen geben sollten. Die ursprünglich waagerechten Schichten wurden durch die Kräfte dieser Kollision stellenweise senkrecht aufgestellt, was zur Ausprägung der zahlreichen „spitzen“ Berge führte. Für Geologen eine einzigartige Möglichkeit weiter im Geschichtsbuch unseres Planeten zu blättern. Während woanders weit in die Tiefe gebohrt werden muss, können wir hier die senkrechten Schichten mühelos entlangwandern. Die Aussicht vom Värmlandryggen offenbart einen Blick in die gesamte Erdgeschichte. Doch dieser ist nicht nur aus geologischer Sicht auf unserem Planeten einmalig. Wieder liegen wir sprachlos in der Tundra und genießen eine Landschaft, die uns wohl den Rest unseres Lebens begleiten wird. Die tiefstehende Sonne wärmt uns, doch der immer stärker werdende Wind ist bereits ein Vorbote für die Strapazen der kommenden Tage.
Ich erkläre die Dimensionen der geologischen Entwicklung unseres Planeten immer gerne an einem Kalenderjahr. Die Erde ist ca. 4,56 Milliarden Jahre alt, ein Jahr hat 365 Tage. Setzen wir diese Zeiträume in ein direktes Verhältnis, entspricht ein Tag einem Zeitraum von 12,5 Millionen Jahren. Nach dieser Rechnung entwickelte sich das Leben in Form von mehrzelligen Algen und Schwämmen Mitte Oktober, die Dinosaurier betraten die Bildfläche am 12. Dezember, verließen diese aber wieder nach den Weihnachtsfeiertagen. Die ersten Vertreter der Gattung Homo, also unsere Vorfahren, entwickelten sich erst fünf Stunden vor Silvester. Der Beginn des sogenannten Quartärs, also die letzten 10.000 Jahre in denen sich unsere Kulturen entwickelten, ist auf die vorletzte Minute vor Jahreswechsel zu datieren. Ein klimatischer Rückblick in dieses Jahr zeigt, dass es immer deutlich wärmer war als heute. Bis auf eine kurze Episode vor ca. 300 Millionen Jahren lag die Durchschnittstemperatur auf unserem Planeten zwischen 4 und 14 °C höher als heute. Größtenteils tropische Bedingungen prägten die Lebewelt, aber auch das Landschaftsbild. Erst vor 34 Millionen Jahren bildete sich eine geschlossene Eiskappe über der Antarktis und die globalen Temperaturen begannen langsam zu fallen. Hierfür musste sich der antarktische Kontinent aber erst von Südamerika trennen und eine eigene Landmasse am Südpol bilden. Der antarktische Ringstrom entwickelte sich und ein sich selbst verstärkender Prozess wurde in Gang gesetzt. Die wachsenden Gletscher erhöhten die Reflektion der Sonnenenergie. Die zunehmende Kälte ließ die Gletscher weiterwachsen, wodurch noch mehr Energie vom Planeten reflektiert wurde usw. Zunehmend wurden große Mengen Wasser in Eis gebunden, wodurch die Meeresspiegel immer weiter sanken. Hierdurch änderte sich die chemische Zusammensetzung des Meerwassers, wodurch mehr Kohlenstoffdioxid in den Meeren gebunden werden konnte. Der Gehalt des Treibhausgases in der Atmosphäre verringerte sich, und die Temperaturen sanken weiter.
Diese initiale Eisdecke ließ im arktischen Norden noch lange auf sich warten. Geschlossene Wälder verhinderten eine sich selbst verstärkende Abkühlung, und hielten die Temperatur in der Arktis noch lange Zeit hoch. Paradoxerweise führte erst ein warmer Meeresstrom dazu, dass die Kälte Einzug in die Arktis hielt. Mit der Bildung der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika wurden die bis dahin westlich gerichteten warmen Meereströmungen nach Norden abgelenkt. Der Golfstrom entwickelte sich und transportierte warmes Wasser bis in die Bereiche nördlich von Spitzbergen. Die verhältnismäßig warmen Wassertemperaturen führten zu einer erhöhten Verdunstung und diese wiederum zu mehr Niederschlägen. In den Wintermonaten fielen diese in Form von Schnee. So viel Schnee, dass dieser auch im Sommer an einigen Stellen liegen blieb. Die ersten Gletscher entwickelten sich und es begann der gleiche sich selbst verstärkende Prozess wie vor 30 Millionen Jahren in der Antarktis. Die dauerhafte Vereisung Grönlands begann wahrscheinlich vor 3,6 Millionen Jahren. Auf das Kalenderjahr übertragen also irgendwann am 30. Dezember. Ungefähr zur gleichen Zeit erreichte die globale Durchschnittstemperatur zum zweiten Mal in der Erdgeschichte das heutige Niveau.
Vom Värmlandryggen aus treffen unsere Augen überall auf vermeintlich ewiges Eis oder zumindest dessen Spuren. Mit etwas Wissen über die Ereignisse der letzten 2 Millionen Jahre kann man die Hinweise der Eiszeiten, die erst vor 10.000 Jahren ein Ende nahmen, überall erkennen. Kleine Schwankungen in der Erdachsneigung und der Umlaufbahn der Erde um die Sonne führten unter diesen Voraussetzungen zu großen klimatischen Veränderungen. Große Eiskappen breiteten sich in unterschiedlichen Zyklen über die Landschaft aus und überformten diese nachhaltig. Die großen Fjorde wurden erst durch diese Gletscher gebildet und Schleifspuren dieser Gletscher befinden sich noch auf den höchsten Gipfeln des Archipels. Auch unser Camp liegt indirekt auf einer Hinterlassenschaft der letzten Eiszeit. In bis zu 80 Metern über dem Meeresspiegel kann man sein Zelt noch auf flachen Strandterrassen aufschlagen und findet dabei Muschelreste und Walknochen. Nachdem die Last des Eises verschwand, begann das Land sich wieder zu heben, stellenweise um 2-3 cm pro Jahr.
Das hier und jetzt hat uns wieder voll im Griff. Während unseres Rückwegs zum Camp hat der Wind noch weiter zugenommen, und die Vorhersagen für die kommenden Tage sehen nicht gut aus. Per Satellitentelefon wurde uns mitgeteilt, dass die Speedboote, die uns am nächsten Tag hätten abholen sollen, für mindestens zwei Tage den Hafen nicht verlassen werden. Wir sitzen fest und das bei vorhergesagten Windgeschwindigkeiten von 15 Metern pro Sekunde. Zusammengekauert sitzen Marcel und ich in meinem Vorzelt und diskutieren unterschiedliche Szenarien. Das Camp muss umgestellt werden, so viel steht fest. Die Eisbärensicherheit hat nicht mehr oberste Priorität. Wären wir wegen der Rückflüge nicht unter Zeitdruck, müssten wir den Wind wahrscheinlich aussitzen, Lebensmittel rationieren und auf besseres Wetter warten. 18 verfallene Flüge und die sich daraus wahrscheinlich entwickelnde Stimmung im Camp, können jetzt nur noch durch eine letzte Option verhindert werden. Die Polargirl, mit der unsere Exkursion ihren Anfang nahm, erklärt sich via Telefon dazu bereit uns auf ihrem Weg nach Barentsburg mit ihrem Beiboot aufzulesen. Ganz beruhigt sind wir dennoch nicht. Ob diese Rettungsaktion durchgeführt werden kann, will die Crew erst vor Ort entscheiden. Dieses wichtige Detail behalten wir aber vorerst für uns. …
Die Rettungsaktion gelingt, doch lerne ich wieder mal wie sehr die Natur hier draußen doch den Takt bestimmt. Ich empfinde Ehrfurcht in einer Form wie ich es aus unserer zivilisierten Heimat nicht mehr kenne. Doch wie sehr verliert sich diese persönliche Erfahrung in der Geschichte die uns diese Landschaft erzählt? Um die Einzigartigkeit unserer Lebensbedingungen hervorzuheben blicke ich mit Studenten meiner Exkursionen gerne in die Vergangenheit und weise darauf hin, dass die Erde wie wir sie kennen so zuvor noch nie existiert hat. Die heutigen klimatischen Bedingungen, die sich erst vor einem geologischen Augenzwinkern (es war der 30. Dezember) entwickelt hatten, haben eine Landschaft und eine Lebewelt entstehen lassen, die erst durch den Einzug der Kälte ihre heutige Form annehmen konnte. Man neigt auf diesem Weg schnell dazu, die menschliche Existenz und ihre Bemühungen um den Erhalt des aktuellen Klimas als bedeutungslos zu erklären. Und tatsächlich sind wir erdgeschichtlich nicht mehr als ein evolutionäres Experiment, angepasst an die gemäßigten Temperaturbedingungen der jüngeren Vergangenheit. Als mit einem Bewusstsein ausgestattete Wesen sollten wir aus diesem Wissen jedoch eher eine andere Lehre ziehen. Wir sollten wieder mit Demut auf die Natur und unseren Lebensraum blicken, und uns der Tatsache bewusstwerden, dass uns nur der Erhalt und Schutz dieses Lebensraumes eine Überlebenschance auf diesem Planeten gewährleisten kann. Grenzenloser Kapitalismus suggeriert uns Sicherheit und das Gefühl das Ruder in der Hand zu halten. Tatsächlich haben wir diesem Ruder, durch den unkontrollierten Ausstoß unterschiedlicher Treibhausgase, gerade einen heftigen Stoß versetzt. Reißen wir dieses Ruder jedoch nicht mit allen verfügbaren und vereinten Kräften wieder in die ursprüngliche Richtung – und dazu sind wir jetzt noch in der Lage – kann mit der Kälte auch unsere Lebensgrundlage in „wenigen Stunden“ verschwunden sein.
Dieser Text wurde im Oktober 2017 im Waves & Woods Magazin veröffentlicht.
www.wavesandwoods.de