Die Tour
Die norwegische Küste bietet zahlreiche Beispiele dafür, wie sich Mensch und Natur den Lebensraum und dessen Ressourcen teilen müssen. Marine treffen hier unmittelbar auf terrestrische Ökosysteme, was einzigartige Möglichkeiten bietet die dadurch entstehenden Zusammenhänge und Konflikte zu sehen und zu verstehen. Während wir traumhafte Wanderungen unternehmen und die jagenden Buckelwale mit eigenen Augen sehen, wollen wir diese Region als einen Raum voller Zusammenhänge und Abhängigkeiten erkunden und verstehen.
Im ersten Teil der Winterexkursion geht es mit dem Zug von Stockholm aus über Narvik nach Senja. Hier werden die Siedlungsgeschichte und die Geografie der Küstenregion mit Hilfe von zahlreichen Tageswanderungen erkundet. Im zweiten Teil geht es über Tromsø nach Skjervøy, wo wir Orcas und Buckelwale bei der Heringsjagd beobachten werden. Da die nachhaltige Fischerei eine der größten Einnahmequellen der Region ist, werden wir uns mit ihren Vor- und Nachteilen, sowie ihren ökologischen Auswirkungen, bei einem Besuch einer Aquafarm und einer Fischfabrik beschäftigen.
Unter den harten Bedingungen des arktischen Winters werden die engen Beziehungen zwischen Geo- und Biosphäre, sowie Natur- und Kulturraum besonders sichtbar. Diese Zusammenhänge bilden nicht nur das Rückgrat der Geographie und Landeskunde als Wissenschaft. Die Erkenntnis dieser Abhängigkeiten ist oft die Grundlage für ein Verständnis der immer komplexer werdenden globalen Probleme und Konflikte. Für die TeilnehmerInnen bietet dieser geographische Blick auf einen ausgewählten Lebensraum einen neuen Blickwinkel, der durch die intensiven Erfahrungen bei einer Schneeschuhtour, den Walbeobachtungen oder letztlich durch das nächtliche Nordlicht verstärkt wird. Die besondere Betroffenheit der arktischen Lebensräume durch den Klimawandel soll die TeilnehmerInnen zusätzlich für die Auswirkungen der voranschreitenden klimatischen Veränderungen sensibilisieren.