Die Landschaft
Nur wenige Landschaften auf dieser Erde sind so atemberaubend wie die steilen Gipfel der Lofoten, die sich – als würde man die spektakulärsten Alpengipfel im Nordatlantik versenken ‑ aus dem kristallklaren Wasser der Fjorde erheben. Die einzigartige Entstehungsgeschichte dieses Lebensraumes lässt den Anblick dieser natürlichen Gemälde noch viel imposanter erscheinen.
Die Gesteine gehören zu den ältesten anstehenden Gesteinen unseres Planeten und sind stellenweise knapp 3 Milliarden Jahre alt. Sie zählen somit zu den ältesten Hinterlassenschaften der Frühgeschichte unserer Erde und lassen umfangreiche Erkenntnisse über die Entwicklung unseres Planeten und insbesondere Skandinaviens zu. Zahlreiche Gebirgsbildungen haben die Ausgangsgesteine der heutigen Lofotenkette immer wieder über den Meeresspiegel gehoben und verändert. Zuletzt die kaledonische Gebirgsbildungsphase, bei der das heutige Nordamerika mit der baltischen Platte kollidierte. Hierbei türmten sich nicht nur die norwegischen Gebirge, sondern auch die Appalachen – das nordamerikanische Gegenstück zu den Lofoten -, oder die Berge Schottlands auf. Das die Lofoten sich so sehr von den anderen kaledonischen Gebirgen unterscheiden, hängt jedoch mit den Ereignissen der jüngeren Erdgeschichte zusammen. Während die Erosion andere Landschaften dieser Zeit nach und nach einebnete, wurden die Lofoten noch einmal durch den tektonischen Druck der Alpen emporgehoben. Das hochalpine Relief entwickelte sich dann im Zuge der zahlreichen Vereisungsphasen. Die Gletscher des Pleistozäns, die zuletzt vor ca. 16.000 Jahren ihre maximale Ausdehnung zeigten, überfuhren nahezu den gesamten skandinavischen Raum, mit Ausnahme der Lofoten. Hier arbeiteten lokale Gletscher die steilen Berggipfel heraus und akzentuierten die Landschaft, während auf dem Festland die Landschaft großflächig eingeebnet wurde.
Lernen Sie mit uns die Spuren in der Landschaft zu lesen, die uns diese faszinierende Geschichte erzählen.