Das Land
Auf einer Fläche von knapp 200.000 km² erstreckt sich eine unglaubliche Vielfalt an verschiedensten Landschaften. Die weiten Hochsteppen werden fast überall von den Gipfeln des Tien Shan- oder des Pamir-Gebirges, im Süden des Landes, eingerahmt. Mehrere Gipfel überragen die 7000-Meter-Marke. Der Höchste von ihnen, der Dschengisch Tschokusu blickt mit seinen 7439 Metern auf die chinesischen Nachbarn herab. Im Norden das riesige Kasachstan, Usbekistan im Westen, im Süden Tadschikistan und zuletzt China. Das kontinentale Klima führt zu kalten Wintern und warmen Sommern, und, bedingt durch die hohen Berge, zu einer einzigartigen Abfolge an vertikalen Landschafts- und Vegetationszonen. Die trockenen Halbwüsten der Tieflagen werden mit zunehmender Höhe von weiten Grassteppen abgelöst, die von den Nomaden als Weidegründe genutzt werden. Darüber folgen Gebirgswälder, durch deren Erscheinung man sich eher in die kanadischen Rockies versetzt fühlt. Übersteigt man die Baumgrenze, findet man sich in einer vergletscherten Hochgebirgslandschaft wieder.
Der Issyk Kul, dessen Name übersetzt „heißer See“ bedeutet, ist nach dem Titicacasee der zweitgrößte Gebirgssee der Erde und wird nicht umsonst als das Meer Zentralasiens bezeichnet. Mit einer maximalen Tiefe von 668 Metern ist er jedoch deutlich tiefer als sein südamerikanisches Pendant. Auch jetzt im September hat das Wasser noch eine Temperatur von knapp 20 Grad. Kirgistan gehörte bis 1991 zur Sowjetunion und noch heute ist Russisch neben Kirgisisch die zweite Amtssprache. Die Russen selbst gehören zu einer Minderheit mit einem Bevölkerungsanteil von 12,5 %.