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Lofoten & Vesterålen

• komfortabel •

Die Lofoten – und die oft vergessenen benachbarten Vesterålen – sind weltweit bekannt für ihre landschaftliche Schönheit. Steile Berge ragen aus dem türkisblauen Nordatlantik. Kleine Fischerdörfer und weiße Sandstrände säumen die Küsten. Nicht umsonst gewann das Archipel in den vergangenen Jahren zunehmend an Popularität.

Die Exkursion

Das sommerliche Treiben nimmt jedoch abseits der Hauptverkehrsrouten zunehmend ab. Nicht nur im Winter ist es in den Bergen schnell einsam, so dass man die unzähligen atemberaubenden Aussichten meist alleine genießen kann.

Die Inseln bieten allerdings wesentlich mehr als nur traumhafte Landschaften. Die teilweise 2,5 Milliarden Jahre alten Gesteine erzählen von einer spektakulären geologischen Entstehung, und sind gleichzeitig die topographische Grundlage für eine Jahrhunderte andauernde Fischereikultur. Orcas jagen im Vestfjord, während Pottwale an der Nordküste bei Andenes die größeren Meerestiefen aufsuchen. Wir zeigen die stille Seite dieses Archipels und berichten von einer spannenden Landschafts- und Kulturgeschichte.

„How many years must a mountain exist before it is washed to the sea.“

Bob Dylan

Die Landschaft

Nur wenige Landschaften auf dieser Erde sind so atemberaubend wie die steilen Gipfel der Lofoten, die sich – als würde man die spektakulärsten Alpengipfel im Nordatlantik versenken ‑ aus dem kristallklaren Wasser der Fjorde erheben. Die einzigartige Entstehungsgeschichte dieses Lebensraumes lässt den Anblick dieser natürlichen Gemälde noch viel imposanter erscheinen.

Die Gesteine gehören zu den ältesten anstehenden Gesteinen unseres Planeten und sind stellenweise knapp 3 Milliarden Jahre alt. Sie zählen somit zu den ältesten Hinterlassenschaften der Frühgeschichte unserer Erde und lassen umfangreiche Erkenntnisse über die Entwicklung unseres Planeten und insbesondere Skandinaviens zu. Zahlreiche Gebirgsbildungen haben die Ausgangsgesteine der heutigen Lofotenkette immer wieder über den Meeresspiegel gehoben und verändert. Zuletzt die kaledonische Gebirgsbildungsphase, bei der das heutige Nordamerika mit der baltischen Platte kollidierte. Hierbei türmten sich nicht nur die norwegischen Gebirge, sondern auch die Appalachen – das nordamerikanische Gegenstück zu den Lofoten -, oder die Berge Schottlands auf. Das die Lofoten sich so sehr von den anderen kaledonischen Gebirgen unterscheiden, hängt jedoch mit den Ereignissen der jüngeren Erdgeschichte zusammen. Während die Erosion andere Landschaften dieser Zeit nach und nach einebnete, wurden die Lofoten noch einmal durch den tektonischen Druck der Alpen emporgehoben. Das hochalpine Relief entwickelte sich dann im Zuge der zahlreichen Vereisungsphasen. Die Gletscher des Pleistozäns, die zuletzt vor ca. 16.000 Jahren ihre maximale Ausdehnung zeigten, überfuhren nahezu den gesamten skandinavischen Raum, mit Ausnahme der Lofoten. Hier arbeiteten lokale Gletscher die steilen Berggipfel heraus und akzentuierten die Landschaft, während auf dem Festland die Landschaft großflächig eingeebnet wurde.

Lernen Sie mit uns die Spuren in der Landschaft zu lesen, die uns diese faszinierende Geschichte erzählen.

Details zur Reise

Justin Pasi

Anforderungen

Die Teilnehmer sollten über eine durchschnittlich gute Kondition verfügen und in der Lage sein, über mehrere Stunden mit Gepäck von 5-8 kg auf dem Rücken zu laufen. Es empfiehlt sich, dass die Teilnehmer vorher schon einmal in den Bergen unterwegs waren, da sie nur so ihre körperliche Beschaffenheit im Hinblick auf Wanderungen im Gebirge wirklich einschätzen können.

Trittsicherheit gilt in Skandinavien als wichtige Voraussetzung, da die Wege häufig nicht befestigt sind und man immer wieder auch im unwegsamen Gelände unterwegs ist.

Reiseablauf

Die Exkursion startet in Bodø. Von dort nehmen wir am Nachmittag die Fähre nach Moskenes im Süden des Lofoten Archipels. Die Fahrt über den Vestfjord ermöglicht eine Einstimmung auf die kommenden Tage. Mit etwas Glück sehen wir Wale sehen, und der erste Blick auf die Berge der Lofoten ist ein Erlebnis, welches man so schnell nicht vergessen wird.

Von Moskenes fahren wir nach Reine. Hier werden wir die kommenden Tage zwischen den imposantesten Gipfeln der südlichen Lofoten erste intensive Eindrücke der Naturlandschaft zwischen Vestfjord und Nordatlantik sammeln.

Nach einer historischen Wanderung durch Reine folgt eine Wanderung auf den Reinebringen, mit dem wahrscheinlich berühmtesten Gipfelblick der Lofoten. Mit dem unvergesslichen Blick auf Reine und den Kirkefjord beschäftigen wir uns näher mit der geologischen Entwicklung der Landschaft, die hier im Süden der Lofoten bereits vor 2,5 Milliarden Jahren begann.

Einen intensiveren Einblick in die Bergwelt der Lofoten bietet die Wanderung auf den Munken (775 m). Entlang von mehreren tiefen Seen – allesamt Spuren der letzten Eiszeiten – führt uns die Tour in eine alpine Landschaft. Auf dem Gipfel blicken wir bei guter Sicht über den gesamten Vestfjord bis hinüber zum Festland. Wir sehen zum ersten Mal den Nordatlantik und den imposanten Hermannsdaltinden, den höchsten Berg der südlichen Lofoten. Diese Landschaft ist ein Ergebnis der zahlreichen Eiszeiten deren Gletscher sich erst vor 18.000 Jahren zurückzogen. Noch immer hebt sich das Land als Resultat der verschwundenen Eislast.

Eine Fährfahrt über den Kirkefjord zählt wahrscheinlich zu den schönsten Bootstouren in ganz Nordeuropa. Unser Ziel sind die kleinen Siedlungen am nördlichen Ende des Fjordes. Von hier aus wandern wir zu den schönsten Stränden des gesamten Archipels, die noch immer nur zu Fuß erreichbar sind. Erst hier bekommen wir einen richtigen Eindruck von der wilden Küste der Lofoten, durchwandern Dünenzüge, beobachten Seevögel und besteigen einen der zahlreichen Gipfel.

Hier an den Stränden trifft der Golfstrom auf die Lofoten und führt dazu, dass die jährlichen Durchschnittstemperaturen mehr als 10°C höher sind, als auf gleicher geographischer Höhe an der kanadischen Küste. Die milden Temperaturen und eine ganzjährige Eisfreiheit sind die Grundlage für die Besiedlung durch Flora & Fauna und somit letztendlich auch für den Menschen.

Mit dem Bus fahren wir in Richtung Fredvang und Ramberg. Je nach Wetter gibt es verschiedene Möglichkeiten für Wanderungen an der Atlantikküste. Eine Besteigung des Ryten ermöglicht einen einmaligen Blick auf die Strände von Kvalvika. Auch die Gegend um Ramberg bietet unterschiedliche Möglichkeiten die Ökosysteme der Lofoten genauer zu erkunden.

Ziel des Tages ist die alte Fischersiedlung Nusfjord, eingebettet in den gleichnamigen Fjord. Hier bekommt man einen Eindruck von der abgeschiedenen Lebensweise der Lofotenfischer, die hier die Wintermonate mit der Dorschfischerei verbrachten. Nusfjord liegt bereits auf der Insel Flakstadøya.

Wir verlassen den Süden der Lofoten und fahren weiter nach Henningsvær. Das idyllische alte Fischerdorf ist auf zahlreichen Inseln im Vestjord errichtet und hat sich trotz der touristischen Entwicklung seinen Charme erhalten.

Nachdem wir unsere Unterkünfte bezogen haben besteigen wir den Festvågtinden (541m). Diese kurze aber steile Wanderung ermöglicht einen weiteren unvergesslichen Ausblick auf den Vestfjord und Henningsvær.

Der Tag startet mit einer küstenökologischen Bootsexkursion im Vestjord. Wir beobachten Seeadler, Robben und sehen mit etwas Glück auch Orcas auf der Jagd nach Lachsen. Um die Zusammenhänge im Ökosystem jedoch besser zu verstehen, nehmen wir uns mehr Zeit die Lebewelt zu erkunden. Wir reden über den Einfluss von Ebbe und Flut, die steigenden Temperaturen des Meerwassers und die Auswirkungen der Ölindustrie.

Eine anschließende Exkursion durch Henningsvær ermöglicht uns einen tieferen Einblick in die frühe Siedlungsgeschichte, die unmittelbar an das Ökosystem gekoppelt ist. Herings- und vor allem die Dorschfischerei prägen diesen Siedlungsraum seit Jahrhunderten, haben aber auch in den vergangenen Jahrzehnten deutlich an Bedeutung verloren. Der Strukturwandel in Richtung Tourismus wurde staatlich gelenkt um diese einst abgelegenen Siedlungen vom Verfall zu retten.

Wir verlassen Henningsvær und fahren auf die Vesterålen nach Langøya. Hier besuchen wir den deutschen Auswanderer René Cortis und seine Familie auf ihrem Hof in Haukenes. Dieser Abstecher zeigt uns eine andere Welt der Lofoten. Denn nicht nur die Küsten wurden zum Fischfang besiedelt. Auch das Land selbst wurde über Jahrhunderte mühevoll umgestaltet und genutzt. Durch die Entwässerung der Moorlandschaften konnte Ackerbau betrieben werden, und das Hochland bot große Weideflächen für die Schafherden. René setzt sich intensiv mit der traditionellen Landwirtschaft des nördlichen Norwegens auseinander und bietet uns einen einmaligen Einblick in seinen Hof, die Erzeugnisse und sein Leben als Auswanderer.

Je nach Wunsch und Wetter übernachten wir in einem traditionellen samischen Lavvu Zelt oder fahren am Abend weiter nach Andøya.

Andenes ist die nördlichste Siedlung der Vesterålen. Die Landschaft hier ist deutlich flacher als auf den südlicher gelegenen Inseln, was auf die besonderen geologischen Prozesse zurückzuführen ist. Wir werden hier die letzten zwei Tage unserer Reise verbringen, mit dem primären Ziel, die Pottwale vor der Küste zu beobachten. Hierfür haben wir einen zeitlichen Puffer eingeplant den wir, bei gutem Wetter, mit einer ausgiebigen Küstenwanderung zwischen Stave und Bleik füllen werden.

Unmittelbar vor der Küste erreicht man einen tiefen Canyon, der das Ende des Kontinentalschelfs markiert. Nirgendwo erreicht man so schnell derartig große Meerestiefen, die dem Pottwal seine Beute liefern. Schon vom Leuchtturm aus können unsere Biologen die Pottwale erkennen und uns so schnell zu den großen Meeressäugern navigieren. Mit Schnellbooten fahren wir auf das Meer hinaus und dürfen hier die Wale aus nächster Nähe beobachten.

Vor oder nach der eigentlichen Tour bekommen wir von den ortsansässigen Meeresbiologen einen tiefen Einblick in ihre Arbeit und das Leben der Meeressäuger vor der Küste Andøyas. Hier leben nicht nur Pottwale. Auch Orcas können deshalb regelmäßig beobachtet werden.

Der Flughafen von Andenes ist die letzte Station unserer gemeinsamen Reise. Von hier aus fliegt man zurück nach Bodø oder anderen nördlichen Zielflughäfen. Mit etwas mehr Zeit im Gepäck empfehlen wir jedoch den anderen Inseln des Archipels noch etwas mehr Zeit zu widmen oder das Festland zu besuchen.

Wir garantieren, dass Sie die Landschaft und die Menschen hier nun mit anderen Augen sehen werden, und diese Sichtweise Sie noch auf zukünftigen Reisen begleiten wird.

Reiseleistungen:

  • wissenschaftliches Guiding durch André Baumeister

  • Fachvorträge zu den Themen Geologie, Landschaftsentwicklung, Glaziologie & Permafrost, Vegetationsentwicklung, Klimawandel, Siedlungs- und Kulturgeschichte

  • 9 Übernachtungen in komfortablen Rorbuer (Zweibettzimmer)

  • 1 Übernachtung im Lavuu inkl. Vollverpflegung

  • Meeresökologische Bootstour im Vestfjord

  • Wale Watching Trip bei Andenes

  • alle Transferfahrten

  • Exkursionsreader

Teilnehmerzahl:
6 bis max. 10 Teilnehmer

 

Termin:
13. – 24.05.2019

 

Preis:
2595 €

Unsere Kontaktdaten:

Addresse:

Untere Steinpforte 28 / 59602 Rüthen / Germany

phone:

+49 170 237 229 4 oder +49 2902 948 0 918

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